Guide A la Carte 2008
Es tut sich einiges bei den Destillaten!
Noch nie sind sich so viele gute Brenner mit so individuellen Paletten/Stilen gegenüber gestanden wie bei der heurigen Verkostung. Die Vielfalt und Dynamik der Szene, die sich in diesem Bild zeigt, ist erstaunlich, waren die österreichischen Brenner doch bisher schon eine Liga für sich. Der Ehrgeiz der Brenner und Brennerinnen sowie der anhaltende Konkurrenzdruck in der Branche birgt auf diese Art auch für die Schnapsliebhaber sehr positive Seiten. Die Aktivitäten der Brennereien konzentrieren sich in ganz verschiedene Richtungen, vor allem aber fokussieren sie sich – man macht heute nicht mehr alles, nur um eine große Palette zu bieten. So vertiefte Franz Tinnauer seine Serie an sehr hochprozentigen, dichten Bränden und Markus Wieser geht mit seinen mächtigen Privatreserven einen ähnlichen Weg, setzt aber auch auf Sherrywood-Finish und ähnliches. Alois Gölles bringt Neues aus seiner XA-Serie sehr lange gelagerter Brände, und Georg Hiebl glänzt mit einer Reihe von Einreichungen, von denen kein Brand weniger als 85 Punkte erhielt – seine sehr finessenreiche, zarte Stilistik ist meist außerordentlich fruchttypisch.
Meisterbrenner gibt es einen alten Neuen. Hans Reisetbauer machte das Rennen dank einiger sehr individueller und auch (ein)druckvoller Schnäpse. Auf den weiteren Plätzen ist das Gedränge dicht – schön bestätigt hat seine Performance ein letztjähriger Newcomer: Stockvogler alias Thomas Schmidl.
Mehr zum Thema Destillate auch auf
www.alacarte.at – dort finden Sie die Destillate, anders als hier,
nach Betrieben geordnet.
In diesem Sinne wie immer: spirits!
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