und Peter Hämmerle

Die Falstaff Spirits Trophy 2010

Falstaff Top 12 Destillerien

  • 1. Hans Reisetbauer, Axberg Thening (OÖ)
    93 Punkte
  • 2. Privatbrennerei Gebhard Hämmerle, Lustenau (V)
    92 Punkte
  • 3. Manfred Wöhrer, Traun (OÖ)
    91,7 Punkte
  • 4. Reinhard Wetter, Missingdorf (NÖ)
    90,5 Punkte
  • 5. Guglhof - Anton Vogl, Hallein (S)
    90 Punkte
  • 6. Landgasthof Peilsteinblick - Hans Krenn, Yspertal (NÖ)
    89,2 Punkte

    6. Stockvogler, Thomas Schmidl, Marz (B)
    89,2 Punkte
  • 8. Achensee’r Edelbrennerei - Franz Kostenzer, Maurach (T)
    89 Punkte
  • 9. Waltraud Jöbstl, Wernersdorf (ST)
    88,8 Punkte
  • 10. Robert Oberhofer, Mils (T)
    87,7 Punkte
  • 11. Rudolf-Maria Schwarzer, Lienz (T)
    87,2 Punkte
  • 12. Pfau - Valentin Latschen, Klagenfurt (K)
    87 Punkte


Die Top 12 und die Auszeichnung als Falstaff
Top-Brennerei

Um mehr Klarheit über die Performance der einzelnen Brennereien zu gewinnen ermitteln wir neben der Bewertung der Destillate in der Blindverkostung auch ein Betriebsranking. Dieses errechnet sich aus dem Mittel der sechs besten Destillate einer Brennerei. Der Erstgereihte in dieser Aufstellung ist gleichzeitig der Gesamtsieger und erhält den Titel "Falstaff Meisterbrenner".

Das Gute an solchen Rankings ist die Übersichtlichkeit. Das Schlechte ist die Ungerechtigkeit. So bleibt etwa einem Betrieb wie jenem von Karl Holzapfel ein Aufstieg in dieses Ranking verwehrt, weil er seit Jahren nur vier Sorten brennt, die Wertung aber auf den Punkten der besten sechs Destillate beruht. Aus weniger als sechs Proben das Mittel zu ziehen wäre wiederum zu wenig differenzierend. Zudem haben Brennereien, die viele Proben einreichen, eine größere Chance auf sechs beste Wertungen, sind daher bezüglich der "Top 12" im Vorteil. Die Erfahrung zeigt andererseits, dass es in der Regel immer die gleichen Betriebe sind, die es nach vorne schaffen.

Neben den "Top 12" ermitteln wir auf genau diese Weise auch jene Betriebe, die wir insgesamt mit einem Stern auszeichnen. Wer als Mittelwert aus den besten sechs Proben 87 oder mehr Punkte erreicht, erhält diese Auszeichnung für den Betrieb.


Liebe Aficionados des Hochprozentigen!

Erstmalig sind nun auch Destillate Teil des renommierten Falstaff Wein Guide. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Ihnen diese Neuerung seit heuer bieten können. Damit erschließt Falstaff ein weiteres wichtiges kulinarisches Feld für sich, eines noch dazu, auf dem die österreichischen Erzeuger eine wesentliche Rolle spielen.

Sie halten also die ersten Ergebnisse einer von Falstaff österreichweit ausgeschriebenen Vergleichsverkostung für Destillate in Händen. Die Kriterien für die Einreichung dazu sind genau so schnell formuliert wie sie streng sind:

  1. Das Produkt muss zu hundert Prozent aus vergorenen Früchten bestehen, und selbst wenn im Laufe der Herstellung etwa Gewürze oder wie bei der Brennerei Schwarzer auch Auszüge von Zitronengras zugegeben werden, es muss zuletzt nochmals ein Brennvorgang stehen.
  2. Es darf dem fertigen Destillat kein Zucker zugegeben werden. Das wäre zwar nach EU-Gesetzgebung erlaubt, wir betrachten das jedoch als eine Aufhübschung von Destillaten, keinesfalls aber als eine qualitative Verbesserung. Es ist allgemein zu wenig bekannt, dass beinahe alle italienischen Grappe gezuckert werden, ebenso ist es etwa in Cognac eine langjährige Tradition und auch gestattet, dem Destillat Zuckercouleur beizufügen, wodurch es nicht nur geschmeidiger wird sondern auch eine Färbung erhält, die nicht alleine aus den alten Holzfässern stammen kann. Die bei Falstaff eingereichten Proben werden im Labor auf Zuckergehalt überprüft und gegebenenfalls ausgeschieden.
  3. Es dürfen keine zusätzlichen Aromastoffe zugefügt werden.

Die Bewertung der Destillate durch unsere Jury erfolgt durch subjektive Einschätzung des Gesamteindrucks, das Fehlen von deutlichen Fehlern ist ohnehin eine Grundvoraussetzung. Das unterscheidet uns teilweise erheblich von anderen Destillate-Bewertungen, deren Ziel es in der Regel ist, den Brennern über Medaillen und Urkunden ein Mittel zur Verkaufsförderung in die Hand zu geben. Auch Falstaff zeichnet die besten Brände mit einem Sticker aus, allerdings nur die wirklich besten, weil wir uns in erster Linie dem Konsumenten verpflichtet sehen. Wir wollen diesen eine Entscheidungshilfe zur Hand geben.
Auch unsere Hitparade der besten Brennereien, die "Falstaff Top 12 Distilleries" sehen wir aus diesem Blickwinkel, als Leitfaden für Schnapsliebhaber. Wir vergeben die Betriebsbewertung ebenfalls auf Grundlage der jeweiligen Produktqualität. Erreicht eine Destillerie im Mittel 87 oder mehr Punkte für ihre besten sechs Brände, wird sie mit einem Stern ausgezeichnet.

Nicht selten werden wir gefragt, ob wir einen Trend hin zu höherprozentigen Bränden sehen und ob wir denn diese auch bevorzugten. Manche Hersteller glauben auch gleich zu wissen wir würden das eine bevorzugen, andere wiederum wissen vom Gegenteil. Wir haben in der Jury diesbezüglich einen simplen und logischen Zugang, der weder das eine noch das andere präferiert: Am Ende soll ein Produkt ausgewogen sein. Hat ein Brand einen hohen Alkoholanteil, muss sein Körper angemessen kräftig sein, die Prozente sollen gut eingebettet sein. Anders kann auch ein sehr leichtes Destillat eine hohe Wertung erhalten, solange es balanciert und fruchtpräsent ist und wir darüber hinaus auch vermuten dürfen, dass das auch in einem Jahr oder mehr noch der Fall sein wird.

Die Betriebswertung hat Hans Reisetbauer eindrucksvoll für sich entschieden. Er ist damit der erste Falstaff Gesamtsieger wozu wir herzlich gratulieren. Das kommt nicht ganz überraschend, im Gegenteil, seine Formkurve oder vielmehr die seiner Brände ist über die Jahre stetig gestiegen. Das ist aus unserer Sicht die Konsequenz seiner umfassenden Fokussierung auf Qualität. Dazu zählt nicht nur der gut eingespielte Gär- und Destillationsprozess, dazu gehören auch die Selektion der Früchte, der Anbau derselben in eigenen Anlagen, aber ebenso das Wissen um die angemessene Behandlung der Produkte, sprich: Was beispielsweise lege ich in welches Holz und warum überhaupt? Hans Reisetbauer ist beim Thema Schnaps ein in jeder Hinsicht mit Nachdruck Suchender und Ehrgeiziger.

Über alle Brennereien, die in die Falstaff Top 12 gekommen sind, kann man sagen, dass es hervorragende Betriebe sind, die diese Platzierung nachvollziehbar machen und auch künftig wieder dort zu erwarten sind. Dass mit Gebhard Hämmerle/Freihof auch einer der größten Betriebe ganz vorne mitspielt ist in erster Linie deren hochstehender Top-Linie geschuldet, aber nicht ausschließlich.
Mit Manfred Wöhrer, Rudolf-Maria Schwarzer und Robert Oberhofer haben übrigens auch drei "Hobbybrenner" bemerkenswert reüssiert. Insgesamt fällt auf, das die Charaktere dieser Top-Brenner sehr unterschiedlich ausfallen und auch ihr Zugang zum Brennen – das wiederum spiegelt sich in ihren Produkten wieder und macht die österreichische Schnaps-Szene so vielfältig und animierend.

Mit besten Spirits und viel Vergnügen mit den von uns empfohlenen Destillaten,

Peter Hämmerle


Die besten Destillate aus der Falstaff Spirits Trophy 2010

96 Elsbeere 2007, 41,5 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
95 Himbeere Herzstück 1999, 42 Vol.%, Privatbrennerei Gebhard Hämmerle, Lustenau
94 Quitte Herzstück 2009, 42 Vol.%, Privatbrennerei Gebhard Hämmerle, Lustenau
93 Cox Orangenrenette 2008, 43 Vol.%, Reinhard Wetter, Missingdorf
93 Holunderbrand 2005, 41,5 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
93 Mispel Herzstück 2008, 42 Vol.%, Privatbrennerei Gebhard Hämmerle, Lustenau
93 Wildkirschbrand 2007, 41,5 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
92 Belarex Tresterbrand Gesellmann 2006, 41,5 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
92 Kirsche 2009, 42 Vol.%, Garagenbrenner Wöhrer, Traun
92 Kletzenbirnbrand 2009, 40,5 Vol.%, Landgasthof Peilsteinblick, Yspertal
92 Marille 2009, 42 Vol.%, Garagenbrenner Wöhrer, Traun
92 Private Reserve Cuvée 2007, 45 Vol.%, Privatbrennerei Gebhard Hämmerle, Lustenau
92 Quittenbrand 2007, 43 Vol.%, Guglhof, Hallein
92 Rosenberg Reserve Tresterbrand Ott 2006, 42 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
92 Traubenkirsche 2008, 42 Vol.%, Garagenbrenner Wöhrer, Traun
92 Vogelbeere 2007, 43 Vol.%, Pfau, Klagenfurt
92 Vogelbeere 2009, 41,5 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
92 Wetterhexe 2008, 43 Vol.%, Reinhard Wetter, Missingdorf
92 Zwetschke im Maulbeerfass 2004, 44 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
91 Alte Kirsche im Kirschenfass 2007, 40 Vol.%, Achensee’r Edelbrennerei, Maurach
91 Marille 2007, 45 Vol.%, Karl Holzapfel, Joching
91 Quittenbrand 2009, 39,5 Vol.%, Stockvogler, Marz im Burgenland
91 Schlehenbrand 2007, 43 Vol.%, Guglhof, Hallein
91 Schlehenbrand 2009, 41 Vol.%, Landgasthof Peilsteinblick, Yspertal
91 Williamsbirne 2009, 42 Vol.%, Garagenbrenner Wöhrer, Traun
91 Zwetschke 2009, 42 Vol.%, Garagenbrenner Wöhrer, Traun
91 Zwetschke fassgelagert 2005, 45 Vol.%, Waltraud Jöbstl, Wernersdorf
90 Alte Mirabelle im Kastanienfass 2008, 40 Vol.%, Achensee’r Edelbrennerei, Maurach
90 Alter Apfelbrand fassgelagert 2000, 40 Vol.%, Guglhof, Hallein
90 Bio-Orangen-Brand 2008, 42 Vol.%, Pirker – Mariazellerhof, Mariazell
90 Blutorangen Tarocco 2009, 40 Vol.%, Schwarzer Brennerei, Lienz
90 Elsbeere 2006, 48 Vol.%, Reinhard Wetter, Missingdorf
90 Grüner-Veltliner-Brand Smaragd 1999, 44 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
90 Himbeere 2007, 41 Vol.%, Edeldestillerie Oberhofer, Mils
90 Ingwerbrand 2009, 41,5 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
90 Johannisbeer 2006, 40 Vol.%, Waltraud Jöbstl, Wernersdorf
90 Kronprinz Rudolf 2008, 43 Vol.%, Reinhard Wetter, Missingdorf
90 Rote Williams 2007, 41 Vol.%, Glückströpferl, Großraming
90 Single Malt Whisky 12jährig 1996, 48 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
90 Speierling Vom ganz Guten 2003, 42 Vol.%, Privatbrennerei Gebhard Hämmerle, Lustenau
90 Trester vom Gelben Muskateller 2009, 41 Vol.%, Reinhard Wetter, Missingdorf
90 Williamsbrand 2007, 43 Vol.%, Guglhof, Hallein
90 Williamsbrand 2007, 41,5 Vol.%, Hans Reisetbauer, Kirchberg-Thening
90 Williamsbrand 2009, 39 Vol.%, Stockvogler, Marz im Burgenland