Unsere Glastypen
Die richtigen Gläser sind das Um und Auf einer Vergleichsverkostung. Wer nicht mehrere
Typen ausprobiert, wird manche wichtige Einschätzung nicht treffen können. Welcher gewaltige
Unterschied zwischen verschiedenen Gläser besteht verblüfft uns immer wieder. Mehr aber noch
sind wir darüber verwundert, wie viele Brenner davon offenbar nichts wissen und mit
untauglichen "Bechern" arbeiten. Nur so können wir uns erklären, dass wir nicht selten
Vorwürfe von Brennern erhalten, die unsere Beschreibungen nicht nachvollziehen können – die
betrifft zuallererst die Fehleranalyse.
Welches Glas das richtige ist, lässt sich eigentlich nur ausprobieren und selten
vorhersagen. Wir haben es uns daher zum Standard gemacht, jeden Brand aus drei verschiedenen
Glastypen zu probieren. Die verwendeten Gläser haben wir in langwierigen Testreihen als die
besten herausgefunden – siehe auch "Der große Gläsertest".
WOB Edel
Ein sehr universelles Glas, aber auch sehr analytisch. Wir verwenden es
gerne zur Fehlererkennung, weil dieses Glas unsaubere Noten
schonungsloser anzeigt als andere.
Riedel Grappa, Sommelierserie
Das schlanke und hohe Glas erinnert an eine Sektflöte. Wir würden es nicht unbedingt für
Grappa empfehlen, aber es hat seine besonderen Qualitäten. Es ist ein eigenwilliges Glas,
das kaum Allroundfähigkeit besitzt. Weil die Luft aber in einer besonderen Weise offenbar
relativ verwirbelungsfrei nach oben strömen kann, lassen sich mit diesem Glas Nuancen
erriechen, die man in einem anderen kaum feststellen kann. Es eignet sich vor allem für
höherprozentige Destillate.
Riedel Beerenobst; Sommelierserie
Auch für dieses Glas gilt, dass es kein Alleskönner ist. Manche Brände allerdings, die in
anderen Gläsern sehr zurückhaltend kommen, öffnen sich in diesem Typ auf bemerkenswerte
Weise. Zarte Apfelbrände etwa oder auch Williams.
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